„Ich bin überzeugt, dass hier ein ganz wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und für die Menschen geleistet wird“, so Martin Rabanus im Anschluss an eine Delegationsreise nach Ostafrika. Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV) besuchte vom 14. bis 19. April 2024 gemeinsam mit Arne Zielinski, Vorstandsmitglied des DVV und Vorsitzender des Kuratoriums von DVV International, die Auslandsbüros des DVV in Äthiopien und Uganda und verschaffte sich einen Eindruck von der Arbeit vor Ort.
DVV International, das Institut für Internationale Zusammenarbeit des DVV, setzt sich in seinen ostafrikanischen Partnerländern Äthiopien und Uganda seit vielen Jahren dafür ein, wirkungsvolle und dauerhafte Strukturen für Erwachsenenbildung zu schaffen. Diese Arbeit wird im Rahmen der sogenannten Sozialstrukturförderung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert.
Die Delegation reiste in Begleitung von Uwe Gartenschlaeger, Leiter von DVV International, und Frauke Heinze, Regionalleiterin für Ostafrika. Gespräche fanden unter anderem statt mit dem Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziale Entwicklung in Uganda, dem Bildungsministerium in Äthiopien sowie den deutschen Botschaftern in beiden Ländern. Auf dem Programm standen auch Besuche von Community Learning Centres, lokalen Erwachsenenbildungszentren, die in beiden Ländern mit Unterstützung von DVV International aufgebaut wurden. Die Delegation nahm darüber hinaus an einer Konferenz aus Anlass des 30. Jahrestags des Beginns der Projektarbeit in Äthiopien teil. Die Konferenz war zugleich eine Abschlusskonferenz, DVV International beendet zum Sommer 2024 seine Arbeit in dem Land.
Viel Lob für die Arbeit des DVV International
Martin Rabanus lobte im Anschluss an die Reise den Beitrag des Instituts zur nachhaltigen Entwicklung in seinen Partnerländern: "Über 100 Jahre Erfahrung in der Erwachsenenbildung in Deutschland nutzt der Deutsche Volkshochschul-Verband, um mit seinem Institut für Internationale Zusammenarbeit, DVV International, weltweit bei der Entwicklung von Strukturen in der Erwachsenenbildung zu helfen. Ich konnte mir das in Uganda und Äthiopien vor Ort ansehen und bin davon überzeugt, dass hier ein ganz wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und für die Menschen geleistet wird. DVV International ist weltweit die einzige Institution, die das so im Bereich der Erwachsenenbildung tut. Ich bin als Vorsitzender des DVV sehr stolz auf 'mein' Auslandsinstitut und werde seine Arbeit weiter aus tiefster Überzeugung unterstützen."
Arne Zielinski hob resümierend die Bedeutung der Arbeit auf den verschiedenen Ebenen hervor. "Der Besuch der Auslandsbüros in Uganda und Äthiopien war eine ganz besondere Erfahrung. Mir wurde hierbei sehr deutlich, dass der Drei-Ebenen-Ansatz von DVV International eine auf langfristige Wirksamkeit ausgelegte Strategie ist. Die Erfolge dieses Ansatzes spiegeln sich in den Community Learning Centers vor Ort hervorragend wider. Der Aufbau und die Verstetigung von Strukturen der Erwachsenenbildung sind eine zentrale Aufgabe von DVV International und vor Ort einen Einblick in diese Arbeit erhalten zu haben, war von unschätzbarem Wert."
DVV International – in Ostafrika und der Welt
Als führende Fachorganisation im Bereich Erwachsenenbildung und Entwicklungszusammenarbeit unterstützt DVV International seit über 50 Jahren in seinen Partnerländern weltweit den Auf- und Ausbau nachhaltiger Strukturen der Jugend- und Erwachsenenbildung. Dazu arbeitet es auf verschiedenen Ebenen: auf nationaler Ebene betreibt es Lobbyarbeit und berät Regierungen, auf Organisationsebene stärkt es die Kompetenzen von lokalen Bildungsanbietern und auf Mikroebene entwickelt und fördert es innovative Bildungsangebote für Erwachsene.
Auch wenn die Herausforderungen des Sektors weiterhin hoch sind, konnte DVV International in seinen ostafrikanischen Partnerländern in den letzten Jahren eine Reihe von Erfolgen verbuchen. In Äthiopien hat DVV International unter anderem gemeinsam mit dem Bildungsministerium den sogenannten IFAE-Ansatz entwickelt (Integrated Functional Adult Education – Integrierte Funktionale Erwachsenenbildung). Dieser Ansatz kombiniert Alphabetisierung mit anderen Bereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft und Umwelt und wurde mittlerweile in vielen Regionen eingeführt. In Uganda konnte mit Unterstützung von DVV International 2023 die erste nationale Erwachsenenbildungsstrategie in der Geschichte des Landes verabschiedet werden.