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Deutscher Volkshochschul-Verband

Glühende Verfechterin der vhs-Idee hinterlässt tiefe Spuren

Zum Abschied von Steffi Rohling

LeiSteffi Rohling mit Dr. Stefan Hertrampf, Leiter des Teams Informationsrecherche im ZDF, bei der Langen Nacht der Volkshochschulen an der vhs Mainz.

Von Sylvia Kränke

Am 1. Januar 2007 begann Steffi Rohling ihre Tätigkeit als neue Direktorin des Landesver­bandes von Rheinland-Pfalz. Damals war das sicher eine Zäsur in der Geschichte des rheinland-pfälzischen Verbandes, arbeitete doch 26 Jahre lang mit Lothar Bentin ein gestandener vhs-Mann in der Verbandsleitung. Mit Steffi Rohling übernahm eine junge Frau diese Aufgaben, die die Arbeit der Er­wachsenenbildung aus anderer Sicht schon einige Jahre begleitet hatte. Sie wechselte aus dem Bil­dungsministerium von Rheinland-Pfalz in den Lan­desverband der Volkshochschulen. 

Jetzt, fast 14 Jahre später, kann ich nur sagen: was für ein Glück, Steffi Rohling in unseren Reihen gehabt zu haben. Am Anfang waren wir neugierig auf ihre Sichtweise der vhs-Landschaft als ehemalige Vertre­terin aus einem Bildungsministerium. Sie setzte sich sehr schnell mit den Herausforderungen und der an­stehenden Arbeit in der vhs auseinander. Mit großem Elan und hoher Professionalität bewältigte sie all ihre Aufgaben. In den 14 Jahren ihrer Tätigkeit für den Ver­band wurde Steffi Rohling eine glühende Verfechte­rin der vhs-Idee. 

Auf dem vhs-Tag 2016 diskutierte Steffi Rohling mit Gerald Swarat (l.) und Prof. Martin zur Nedden (r.) zum Thema „Vernetzte Bildungsräume in der Stadt und auf dem Land“.

Ein frischer, weiblicher Wind für den OFA 

Als langjähriges Mitglied des Organisations-und Fi­nanzausschusses des DVV (OFA) freute ich mich be­sonders, dass mit Steffi Rohling eine weitere Frau in die Reihen des Gremiums eintrat. Gerade wenn Frauen in Leitungsgremien von Verbänden mitwir­ken, werden neue Sicht-und Arbeitsweisen möglich. Es dauerte nicht lange und im OFA entwickelte sich eine Frauenallianz. 

Mit Steffi Rohling kam richtig Schwung in unsere Arbeit. Sie machte sich mit ihrer neuen Tätigkeit ver­traut und entwickelt dabei in einem ersten Schritt vor allem die Zusammenarbeit mit den benachbarten Landesverbänden weiter. Der Blick von Steffi Roh­ling ging aber schnell auch in alle anderen Landes­verbände. Sie legte immer Wert darauf, von anderen zu lernen. Oft haben wir gemeinsam überlegt, wie Prozesse verbessert werden können, oder wir haben neue Projektideen beraten. Diese Zusammenarbeit spiegelt sich heute noch in vielen gemeinsamen Veranstaltungen und Projekten der Landesverbände wider. Mit ihrem klugen, strategischen Denken und Handeln setzte sie immer wieder Zeichen, damit wir uns als lernende Organisation weiterentwickeln. 

Mit Wertschätzung und Humor durch gewichtige Themen 

Im Jahr 2015 übernahm Steffi Rohling mit dem Vorsitz des Organisations-und Finanzausschusses das Gremium, in dem sich die Verbandsdirektor*in­nen auf Bundesebene regelmäßig austauschen. Ich werde es vermissen, wie sie uns durch zahlreiche Be­ratungen moderierte. Sie hat es immer wieder ge­schafft, uns durch schwere und gewichtige Themen zu lotsen und aus unseren unterschiedlichsten Vor­schlägen ein Ergebnis zu formulieren. 

Dazu kommt auch die Vertretung im telc-Aufsichts­rat. Hier trat sie stets vehement für die Interessen der Landesverbände und Volkshochschulen ein. Bei allen Beratungen in dieser Zeit ließ uns ihr wunderbarer, heilsamer Humor und ihr wertschätzender Umgang mit allen Beteiligten viele Herausforderungen bewälti­gen. 

Steffi Rohling mit den Vorstandskolleginnen Katharina Seewald (l.) und Heike Richter (m.) auf dem vhs-Tag 2016

Aufgeschlossen und mit Respekt für die Leistungen der „neuen“ Bundesländer 

Als etwas Besonderes empfand ich immer die Ge­spräche am Rande von Beratungen und Sitzungen. Steffi Rohling war gerade auch gegenüber den öst­lichen Ländern sehr aufgeschlossen und brachte im­mer ihren Respekt über die Leistungen in den „neuen“ Bundesländern zum Ausdruck. Auch über die immer noch vorhandenen anderen Schwerpunkte bei Volks­hochschulen in östlichen Ländern konnte man mit ihr intensiv diskutieren. 

Steffi Rohling verlässt den Landesverband und damit auch die bundesweite vhs-Familie, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. In jedem Fall hin­terlässt sie tiefe Spuren. Wir sagen an dieser Stelle DANKE und wünschen alles Gute für die neuen Auf­gaben. Wir freuen uns immer auf ein Wiedersehen! | 

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Bildnachweise

  • Sabrina Feige
  • Bernhard Ludewig 2012
  • Heidi Scherm