Curt Bloch und das "Unterwasser-Kabarett"
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- Themenbereiche:
- Politik – Gesellschaft – Umwelt
- Geschichte / Zeitgeschichte
Diese Entdeckung war eine Sensation: Fast acht Jahrzehnte lagerten 96 kleine Hefte mit 492 Gedichten in einer Kiste in New York, bis sie erst im Jahr 2024 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Die Verse schrieb der deutsche Jude Curt Bloch, während er sich in den Niederlanden in den Jahren 1942 bis 1945 vor den Nationalsozialisten versteckte. Seine postkartengroßen Magazine mit dem Titel „Het Onderwater-Cabaret“ ließ der Untergetauchte im Kreise der Widerständler zirkulieren und nahm sie dann nach seiner Befreiung mit auf die Emigration in die USA. Blochs Reime geben Einblick in die Gemütslage eines Verfolgten zwischen Hoffnung und Verzweiflung, sie kommentieren die Ereignisse der Kriegsjahre und spotten über die Machthaber. Fast 1.700 handbeschriebene Seiten sind nun über die Website www.curt-bloch.com im Original und als Transkription zu lesen. Der Wiesbadener Designer Thilo von Debschitz war mit seiner Kreativagentur Q sowie zahlreichen internationalen Unterstützerinnen und Unterstützern maßgeblich an der Veröffentlichung dieses Schatzes beteiligt, er berichtet von einem unglaublichen Fund. Wir hören darüber hinaus Kostproben aus Blochs lyrischem Werk. Simone Bloch, die Tochter von Curt Bloch, schaltet sich für den Vortrag aus New York zu und steht für Fragen zur Verfügung.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Stadtarchiv Wiesbaden statt.
- Verfügbarkeit:
- freie Plätze
- Gebühr:
- 5,00 EUR (Ermäßigung möglich)
- Termin:
- Veranstalter:
- vhs Wiesbaden
- Veranstaltungsort:
- Biebricher Allee 42, 65187 Wiesbaden