Voraussetzung für die Auswahl der Kooperationspartner an den Standorten war für die Volkshochschulen, dass sie im Bereich Grundbildung und Alphabetisierung arbeiten und Interesse an einer sozialräumlichen Öffnung haben. Die Träger der Quartiersarbeit sollten Grundbildungsbedarfe bei ihrem Zielpublikum wahrnehmen und hier unterstützen wollen. Gemeinsam richteten die Partner an den Standorten niedrigschwelliger Grundbildungsangebote ein.

Die Angebote wurden in den Stadtteilbüros, Bürgerhäusern und Räumen der Bewohnernetzwerke angesiedelt, dort wo potenzielle Teilnehmende regelmäßig vorbeikommen. Die Ansprache der Menschen sollte durch die räumliche Nähe zur Wohnung und die vertraute Umgebung erleichtert werden. Die Lernangebote wurden von Lehrkräften der Volkshochschulen so gestaltet, dass Einsteigen und Schnuppern jederzeit möglich sind, jede und jeder willkommen geheißen und die Möglichkeit eines Lernerfolgs individuell deutlich gemacht wird. Dabei ist das Ziel insbesondere die Weiterleitung in reguläre Alphabetisierungs- und Grundbildungsangebote z. B. der Volkshochschulen.

Die Kooperationen vor Ort, so berichten alle Kooperationspartner, haben ihren Horizont erweitert. So entstehen auch über das Projekt hinaus gemeinsame Aktivitäten im Bereich Grundbildung, Alphabetisierung und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch in anderen Bereichen. Die große Herausforderung, nicht zuletzt an die Lehrkräfte, liegt in der Motivation der Teilnehmenden: Sie haben ihren regulären Alltag mit familiären und/oder beruflichen Aufgaben zu bewältigen, und jede*r bringt die eigenen Interessen in die Angebote mit.

In den Netzwerken der Träger der Quartiersarbeit sind viele Organisationen tätig, die für eine Unterstützung der dort lebenden Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten gewonnen werden können. Unter Mitwirkung der Kooperationspartner vor Ort informierte InSole auch weitere Akteure in den jeweiligen Quartieren über die Probleme dieser Menschen und über die Lernangebote, die vor Ort umgesetzt wurden. Grundlage dafür war der halbtätige Workshop „Lese- und Schreibschwierigkeiten: Erkennen, ansprechen und zum Lernen motivieren“. Neben diesem Workshop führten die Kooperationspartner Stadtteilbegehungen durch, um ins Gespräch mit weiteren Akteur*innen im Quartier zu kommen. Diesen Akteur*innen im Quartier konnten auch Inhouse-Schulungen angeboten werden.

Je nach den Gegebenheiten vor Ort und Kapazitäten der Partner wurden auf diese Weise unterschiedliche Formate der Informationsvermittlung ausprobiert und angewandt, um möglichst viele Akteure vor Ort zu erreichen.

Gestützt durch den Praxisleitfaden „Grundbildung stärken im Quartier“ begleitete und beriet das Verbundteam InSole die Akteure aus Weiterbildung und Quartiersarbeit. Der Leitfaden wie auch die Schulung „Niedrigschwellige Grundbildungsangebote im Quartier“ berichten über die Erfahrungen im Projekt, regen zum Initiieren eigener Grundbildungsangebote an und geben den Teilnehmenden konkrete Tipps für die Umsetzung mit.

Die Arbeit an den sechs Standorten wird in einer Publikation aufbereitet. Hier bekommen die Kooperationspartner der Standorte das Wort und berichten über die Erfolge der Kooperation und der Lernangebote im Quartier. Diese Broschüre soll ermutigen, Kooperationen im Quartier einzugehen und offene Lernangebote einzurichten. Sie wird kostenlos als Druckerzeugnis und zum Download bereitgestellt.