Jena/Bonn. Wie stellen wir uns auf eine Zukunft ein, die immer ungewisser wird – die wir aber mitgestalten wollen? Klar ist: Kritisches Denken und Problemlösung, Kreativität und Innovationsfähigkeit, Digitale Kompetenz und Resilienz gehören zu den „Future Skills“, die jeder Mensch hierfür erwerben muss. Wie Volkshochschulen als Lernorte noch wirksamer dazu beitragen können, war Gegenstand einer zweitägigen Fachkonferenz in Jena mit rund 450 Teilnehmenden, die heute zu Ende ging.
Veranstaltet wurde die Tagung unter dem Motto „#zukunftsort_vhs: Kompetenzen für morgen“ vom Deutschen Volkshochschul-Verband e.V. gemeinsam mit der Nationalen Koordinierungsstelle Europäische Agenda Erwachsenenbildung in der Nationalen Agentur beim BIBB, mit Unterstützung des Thüringer Volkshochschulverbandes sowie der vhs Jena.
Ziel der Konferenz war es, zu ermitteln, wie konkrete Bildungsangebote zur Förderung von Future Skills konzipiert und implementiert werden können. Darüber hinaus sollte aber auch erörtert werden, was das neue große Thema Zukunftskompetenzen der Organisationsentwicklung in den vhs abverlangt. Denn um als vhs dem Anspruch, ein „Haus der Future Skills“ zu sein, gerecht werden zu können, muss die Vermittlung von „Future Skills“ als Querschnittthema in allen Angebotsbereichen mitgedacht und hierfür auch das eigene Personal ausreichend qualifiziert werden.
Das Programm der Konferenz umfasste Keynotes, Fachforen und Workshops zu Themen wie Künstliche Intelligenz, interkulturelle Kommunikation, Nachhaltigkeit und demokratische Teilhabe. So sprach Zukunftsforscher Dr. Martin Schwemmle (The Future Company) in seinem Einführungsvortrag darüber, wie Future Skills helfen können, sowohl Individuen als auch Organisationen zukunftssicher zu machen. Bildungsforscherin Prof. Dr. Alisha Heinemann von der Universität Bremen sprach am zweiten Tag darüber, wie Volkshochschulen angesichts von Gefahren für die Demokratie zu Orten kritischer Reflexion und solidarischer Handlung werden können und zeigte auf, welche Rolle vhs bei der Stärkung von Utopiefähigkeit, Transformationskompetenz und gesellschaftlicher Teilhabe spielen.
Dass auch die Politik mit Blick auf diese Herausforderungen den Wert von Volkshochschulen als Vermittler von Zukunftskompetenzen erkannt hat, machten Thüringens Bildungs- und Wissenschaftsminister Christian Tischner und der Jenaer Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche deutlich.
Der Thüringer Bildungs- und Wissenschaftsminister Christian Tischner betonte in seiner Begrüßung die zentrale Rolle der Volkshochschulen: „Die Volkshochschule ist die größte Weiterbildungsinstitution Deutschlands – und ein Ort des lebenslangen Lernens für alle. Das ist mehr als ein System – das ist eine Bewegung. Eine Bewegung für Bildung, für Teilhabe und für Zukunft.“
„Um Probleme in allen Lebensbereichen einvernehmlich zu lösen, wird den Volkshochschulen bei der Entwicklung der erforderlichen Fähigkeiten – den Future Skills – eine zentrale Rolle zukommen. Jena war für die Future Skills genau der richtige Tagungsort, denn seit über 100 Jahren wird hier Lernen und Arbeiten für die Zukunft erfolgreich miteinander verknüpft“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche.
Auch die Veranstalter der Fachbereichsübergreifenden Konferenz zogen am Ende des zweiten Tages ein positives Fazit:
Die stellvertretenden Vorsitzenden des DVV, Susanne Deß, Leiterin der Mannheimer Abendakademie, und Winfried Krüger, Geschäftsführer der Kreisvolkshochschule Ammerland, verbuchen die Konferenz insbesondere mit Blick auf ihre Außenwirkung als Erfolg:
„Mit ihrer engagierten Teilnahme haben unsere vhs-Kolleginnen und Kollegen in den letzten Tagen gezeigt, dass sie bereit sind, sich den großen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen und ihre Volkshochschulen hierfür nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell weiterzuentwickeln“, betont Susanne Deß. Winfried Krüger ergänzt: „Damit beweisen die Volkshochschulen einmal mehr, dass sie als lernende Organisationen flexibel, zukunftsorientiert und mit großem Einsatz agieren. Das ist ein wichtiges Signal in Richtung Politik, Wirtschaft und auch der Teilnehmenden, das unseren gesamten Verbund stärkt!“
Auch Sylvia Kränke, Verbandsdirektorin des Thüringer Volkshochschulverbandes, ist sich sicher, dass die Veranstaltung in Jena ein deutliches Zeichen setzen konnte: „In der heutigen Konferenz zeigt sich, dass Volkshochschulen Werkstätten der Zukunft sind, denn hier wachsen Kompetenzen, entstehen kreative Ideen mit Menschen, die gemeinsam die Welt heute und morgen gestalten wollen.“
Dr. Angela Anding, Leiterin der vhs Jena, unterstreicht, was hierfür entscheidend war: "Das Konzept der Konferenz mit der Einladung, noch umfassender und noch strategischer themenübergreifend in die Zukunft hinein zu denken, ist absolut aufgegangen. Nicht nur die hochkarätigen Veranstaltungsformate und Gäste, sondern vor allem auch die vielen Gespräche der Kolleginnen und Kollegen am Rande und der fachliche Austausch über die Regionen hinweg tragen dazu bei."
Klar ist am Ende: Die Fachbereichsübergreifende Konferenz hat eindrucksvoll demonstriert, dass die Volkshochschulen als zentrale Bildungsakteure die Vermittlung von Future Skills gestalten und vorantreiben können. Die Veranstaltung in Jena hat so wichtige Impulse gesetzt, um Volkshochschulen als Schlüsselakteure bei der Vermittlung von Zukunftskompetenzen zu stärken.
Bilder der Veranstaltung
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