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Deutscher Volkshochschul-Verband

Trends, Events und Mut zu schwierigen Themen

vhs Frankfurt an der Oder bietet anspruchsvolles Programm für Menschen mit Teilhabeeinschränkung oder Beeinträchtigung

Die vhs Frankfurt an der Oder.

Auf ihrer Webseite zeigt die Volkshochschule Frankfurt an der Oder ihr Programm auch auf Polnisch an. In der Grenzstadt versteht sie sich traditionell als Brückenbauer. Ebenso wie über die Grenze will die vhs in der Stadtgesellschaft selbst Brücken schlagen. Das gelingt, unter anderem durch die enge Zusammenarbeit der Volkshochschule mit der Wichern-Diakonie, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert, und ihrer Beratungs- und Begegnungsstätte „Peitzer Acht“. Seit die Corona-Pandemie vorbei ist, nehmen jedes Jahr im Schnitt 120 Menschen mit Behinderung an vhs-Veranstaltungen teil.

Bei diesen Teilnehmer*innen, wie bei allen anderen, haben sich die Interessen und Vorlieben in den letzten Jahren geändert, stellt Uta Kurzwelly fest. Als Programmverantwortliche beobachtet sie den verbreiteten Trend weg von langen Kursen und hin zu kleineren Formaten, möglichst mit Event-Charakter. „Das ist bei allen Teilnehmenden gleich“, sagt Kurzwelly, „mit Essen und Ausflug läuft es besser“.

Harte Themen sind nicht Tabu

In diesen Wochen bietet Kurzwelly natürlich Veranstaltungen über Sinn und Funktion politischer Wahlen an. Die Aktivitäten an der vhs für Teilnehmer*innen mit Behinderung sind aber viel breiter gestreut. Sie reichen von handwerklichen und Kreativ-Angeboten, die von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen wahrgenommen werden, über einen gemeinsamen Besuch bei Gericht bis zu Gesprächsreihen über philosophische, psychologische und historische Themen. Dabei plädiert Kurzwelly dafür, schwierige Fragen mutig anzugehen. So hat sie gemeinsam mit der Frankfurter Gedenkstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ ein Bildungsprojekt für Menschen mit Behinderung über Euthanasie im Dritten Reich durchgeführt.

Gemeinsames Kochen.
Der inklusive Garten der vhs Frankfurt an der Oder

Empowerment und Sichtbarkeit

In den Veranstaltungen der vhs geht es auch darum, Menschen ihre Stärken bewusst zu machen. Die Frauenwoche, die sich an Personen mit und ohne Behinderung wandte, stand unter dem Motto „Det können wir besser“. In der Ausstellung „Helden des Alltags“ zeigen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ihre besonderen Fähigkeiten. In Kursen unterstützen immer wieder Teilnehmer*innen, die bereits über weitergehende Kenntnisse zum jeweiligen Thema verfügen, die Kursleitungen beim Unterrichten.

Zeitweise besuchen mehr als zwei Dutzend Menschen mit Behinderung das Café, das die Peitzer Acht eingerichtet hat und wo die VHS kleine  Bildungsformate einstreut. Auch der „interkulturelle und inklusive Garten“ der Volkshochschule ist gut besucht.

Uta Kurzwelly ist das wichtig: „Wir wollen, dass unsere Teilnehmer*innen mit Teilhabebeschränkungen in der vhs stark präsent und gut sichtbar sind.“


#zukunftsort_vhs – Volkshochschule als Ort der Demokratie

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