Inhalt
"Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit“, dieser Grundsatz prägt das Gesundheitsverständnis der Volkshochschule. vhs versteht Gesundheit im Sinne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ganzheitlich. Mit ihren Angeboten und Aktivitäten fördert vhs eigenverantwortliches gesundheitsorientiertes Handeln der Menschen im Zusammenspiel von psychischen, körperlichen, geistigen und sozialen Komponenten.
Gesundheitskompetenz stärken: Unsere Forderungen
Das Gesundheitsangebot an vhs leistet einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Gesundheitskompetenzen in der Gesellschaft. Angesichts zunehmender Anlässe für Gesundheitsbildung (wie Digitalisierung, mentale Belastungen, Einsamkeit, steigende Anzahl chronischer Erkrankungen oder umweltbedingte Gesundheitsrisiken) befähigt Gesundheitsbildung Menschen zum selbstverantwortlichen Beurteilen und Handeln in Gesundheitsfragen.
Um dies zu gewährleisten, ist politisches Handeln gefordert:
- Gesundheitsbildung als zentrale Säule der Gesundheitsförderung stärken
Gesundheitsbildung muss als zentrale Säule der Gesundheitsförderung ausgebaut werden, um gesundheitliche Chancengleichheit für alle Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten. - Weiterbildung an den Tisch holen
Weiterbildung muss überall mitgedacht werden, sowohl bei kommunalen Strategiekonzepten zu Public Health/ One Health als auch bei aktuellen Strategien und Runden Tischen (z. B. Runder Tisch Bewegung und Gesundheit; Resilienzstrategien; Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz). - Resilienz
In Programmen zur Förderung des Katastrophen- und Zivilschutzes müssen Bildungsmaßnahmen zur Stärkung der Resilienz der Bevölkerung in den Mittelpunkt gestellt werden. Weiterbildungsangebote im Bereich Resilienz sollten durch die Bundesregierung systematisch gefördert und in bestehende Programme integriert werden, um das Bewusstsein für die Eigenvorsorge und die Resilienz der Bevölkerung nachhaltig zu stärken. - Klima und Gesundheit zusammendenken
Gesundheitsbildung und Prävention müssen Bestandteile von Nachhaltigkeitsstrategien und Klimaprojekten werden und vermitteln, welche Auswirkungen die aktuellen Klimaveränderungen auf die eigene Gesundheit haben und welche Anpassungen an die veränderten Gegebenheiten nötig sind.
Aktuelle Meldungen
Selbstverständnis der Gesundheitsbildung an vhs
Volkshochschulen orientieren ihr Gesundheitsangebot an den Zielen der Weltgesundheitsorganisation wie sie in der Ottawa-Charta der WHO 1986 und nachfolgend weiterentwickelt wurden. Diese verknüpfen sie mit den Zielen der Erwachsenenbildung.
Gesundheitliche Chancen Aller erweitern
Volkshochschulen sehen ihre Aufgaben im Bereich der Gesundheitsbildung darin, die gesundheitlichen Chancen aller Menschen zu verbessern.
Die vhs ermöglicht mit sozialverträglichen Kursgebühren möglichst vielen Menschen den Zugang zu Bildung. Wohnortnah und flächendeckend bietet sie so auch einen niedrigschwelligen Zugang zu gesundheitsfördernden Bildungsangeboten und sichert auf diese Weise den Bürger*innen ein breites, ihren persönlichen Bedarfen entsprechendes Angebot.
Da gesellschaftliche Teilhabe und soziales Miteinander einen wichtigen Beitrag zu körperlicher und geistiger Gesundheit leisten, und Bildung wie körperliche Aktivität einen entscheidenden Einfluss auf gesundheitliche Chancengleichheit haben, trägt die vhs mit ihrem Gesundheitsprogramm ebenso wie mit ihrem Weiterbildungsangebot insgesamt maßgeblich zum Abbau sozialer Ungleichheit bei. Gesundheitliche Chancen aller werden erweitert.
Ziele der Gesundheitsbildung an vhs:
- Vertrauen in die eigene Gesundheits- und Handlungskompetenz stärken,
- gesundheitserhaltende Ressourcen und Wohlbefinden fördern,
- sozialen, ethnischen, alters- und geschlechtsspezifischen Unterschieden von Lernerfahrungen gerecht werden,
- Menschen mit ihren unterschiedlichen Belangen und Bedürfnissen in ihrem jeweiligen sozialen und ökologischen Umfeld berücksichtigen,
- körperliche, psychische, soziale und ökologische Faktoren verbinden,
- Lernen mit allen Sinnen ermöglichen,
- Gesundheit als kontinuierlichen Lernprozess begreifen und mit biographischen Erfahrungen verknüpfen (lebenslanges Lernen),
- die Selbstbestimmung von Menschen über ihre Gesundheit als kollektive Aufgabe fördern und individuellen Schuldzuweisungen oder jeglicher Bevormundung entgegensteuern.
Methodisch verknüpfen Volkshochschulen in der Gesundheitsbildung das Vermitteln von Wissen mit praktischem Tun. Teilnehmende haben die Möglichkeit, von anderen Sichtweisen zu lernen, ihr eigenes Verhalten nachhaltig zu ändern sowie ihre Fähigkeiten zu stärken. Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Forschung stehen dabei immer der Bildungsaspekt und das Befähigen zum eigenverantwortlichen Beurteilen und Handeln im Vordergrund.
Betriebliche Gesundheitsförderung
Gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter*innen sind das eigentliche Kapital eines Unternehmens. Um die Arbeitseffizienz der Arbeitnehmer*innen zu erhalten bzw. auch weiterzuentwickeln, können Betriebe und auch Verwaltungen Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung einführen. Dies ist Teil eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Arbeit kann krank machen, wenn Beschäftigte unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen arbeiten, nicht angemessen qualifiziert sind oder von Kolleg*innen nicht ausreichend unterstützt werden bzw. das Arbeitsklima problematisch ist. Mit entsprechenden Rahmenbedingungen kann Arbeit hingegen die berufliche und die persönliche Entwicklung positiv beeinflussen und fördern.
Betriebliche Gesundheitsförderung bindet Mitarbeitende, erhöht deren Arbeitszufriedenheit und erhält die Arbeitskraft auch älterer Mitarbeitender. Zudem bietet sie bei der Suche nach qualifiziertem Personal einen Wettbewerbsvorteil.
In der Betrieblichen Gesundheitsförderung steht die Verhaltensprävention im Mittelpunkt. Ihre vielfältigen Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, dass Mitarbeiter*innen gezielt etwas für das Erhalten ihrer Gesundheit tun.
Kommunale Aufgabe der Gesundheitsförderung und Prävention
Mit dem Präventionsgesetz rückte die lebensweltorientierte Gesundheitsförderung und Prävention in der Gesundheitspolitik in den Fokus. In der Folge kommt Städten und Gemeinden eine besondere Verantwortung zu. Ihre Aufgabe ist es, Rahmenbedingungen für das Verbessern der Lebensbedingungen und der gesundheitlichen Chancen aller Bürger*innen zu schaffen.
Materialien zur Gesundheitsbildung an vhs
Die vom Bundesarbeitskreis Gesundheit des DVV herausgegebene Imagebroschüre "vhs macht gesünder" gibt einen anschaulichen Überblick über die Leistungen des Programmbereichs Gesundheitsbildung an Volkshochschulen.
Das zweitseitige Factsheet "Gesundheitsbildung an vhs" bietet einen schnellen Überblick über aktuelle Zahlen und Fakten zum zweitgrößten Programmbereich an Volkshochschulen.
Informationen für Volkshochschulen
Im internen Bereich des DVV finden hauptamtliche vhs-Mitarbeiter*innen Informationen und Materialien zum Programmbereich Gesundheitsbildung darunter das "Handbuch Gesundheitsbildung", DVV-Konzepte/Kursmanuale zu Präventionskursen nach § 20 SGB V sowie Materialien zur Netzwerkarbeit und Außendarstellung des Programmbereichs.
Zum Internen Bereich der vhs.cloud: intern.vhs.cloud (Öffnet in einem neuen Tab)
Qualitätssicherung
Volkshochschulen handeln im öffentlichen Auftrag und tragen gegenüber ihren Teilnehmer*innen eine besondere Verantwortung. Der Bundesarbeitskreis Gesundheit, der aus Vertreter*innen aller vhs-Landesverbände deutschlandweit besteht, hat gemeinsam mit dem Deutschen Volkshochschul-Verband Standards in Form von Qualitätskriterien und -bausteinen für die Gesundheitsbildung an deutschen Volkshochschulen entwickelt und aktualisiert diese regelmäßig. Diese umfassen:
- Standardisierte Kurskonzepte für Lehrkräfte und Teilnehmende zu zentralen Gebieten der Gesundheitsbildung
- Empfehlungen zur Qualifikation der Lehrkräfte (fachliche Ausbildung, fachspezifische Qualifikation)
- Empfehlungen für die Planung und Durchführung eines bedarfs- und flächendeckenden Angebotes
- Empfehlungen zur Raumausstattung, Marketing, Konzeption und Kooperation sowie deren regionale Umsetzung
Weitere Qualitätsmerkmale, die die Gesundheitsbildung an vhs auszeichnen:
- Zertifizierte und kontinuierlich überprüfte Qualitätsmanagement-Systeme stellen eine transparente und objektive Beurteilung der vhs-Leistungen sicher.
- Regelmäßige Evaluationen tragen dazu bei, Verbesserungspotentiale im Service und der Weiterentwicklung des Angebots zu erkennen und die Kundenorientierung zu verbessern.
- vhs planen und realisieren ihre Angebote mit hoher Zuverlässigkeit und einer Mischung von Bewährtem und Neuem.
- Die Preisgestaltung der vhs orientiert sich nicht an kommerziellen Interessen sondern stellt durch ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis, Gebührenstaffelungen und Ermäßigungen sicher, dass niemand aus wirtschaftlichen Gründen von der Teilnahme ausgeschlossen wird.
Fachliche Vernetzung
Fachliche Vernetzung ist ein zentraler Baustein, um die Qualität und Aktualität der Gesundheitsangebote zu sichern.
Volkshochschulen kooperieren als Teil der kommunalen Gesundheitsförderung mit regionalen und überregionalen Akteuren. Dazu gehören unter anderem:
- kommunale Einrichtungen
- private und öffentliche Gesundheitseinrichtungen
- wissenschaftliche Institutionen
- soziale Kooperationsverbünde und Netzwerke
- Vereine, Selbsthilfegruppen und Initiativen
- Stiftungen
Als bundesweite Interessenvertretung der Volkshochschulen ist der DVV Mitglied in zentralen Fachverbünden im Bereich der Gesundheitsförderung.