Das Grimme-Institut vergibt Deutschlands renommierteste Rundfunkpreise und Online-Awards. Seine Gründung im Jahr 1973 geht auf Bernd Donnepp zurück, den Leiter der vhs Marl, der in der Nachkriegszeit jahrzehntelang die Vermittlung eines kritischen Umgangs mit Medien und den Einsatz von Medien in der Demokratiebildung vorantrieb. Das Sommerfest von Grimme-Institut und vhs machte die historische Verbindung der beiden Marler Schwergewichte erfahrbar und inspirierte mit einem hoch aktuellen Programm.
Gleich zu Beginn erlebten die Besucher*innen eine Performance des Projekts „In-C Marler Partitur“, das städtischen Raum choreographisch erfasst und tänzerisch erschließt. Das Architekturdenkmal der 1950er Jahre in Marl-Mitte, zunächst Sitz der Volkshochschule, seit 1977 des Grimme-Instituts, bot dafür die ideale Umgebung. Eine Architekturführung durch das Gebäude im Rahmen der von der vhs Marl angebotenen Baukulturreihe schloss sich an.
Für ein medienpädagogisches Highlight sorgte die „Marler Gruppe“, ein vhs-Kurs, der dem Grimme-Institut als Publikumsjury bei dessen Preisverleihungen zuarbeitet: Moderiert von der Dokumentarfilmerin Gabi Hinderberger und in Anwesenheit der Regisseurin Elsa van Damke wurde die Pilotfolge der RTL+-Serie „Angemessen Angry“ gezeigt und diskutiert. Die Zuschauer*innen erhielten Einblick in die Entstehung eines preisgekrönten Werks – ein Format, das vhs-Leiter Uwe Frank Bauch nicht nur gerne im Programm der Marler vhs sähe, sondern sich auch für andere Volkshochschulen wünscht.
Ebenfalls hinter die Kulissen blicken konnten die Besucher*innen bei der hochkarätig besetzten Panel-Diskussion zum Thema „Wahlen – Zeit der Meinungsbildung oder Polarisierung?“: So berichtete WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn über die spannenden Abläufe im Sender an Wahltagen, wenn die Ergebnisse der Nachwahlbefragungen eintreffen. Eingeleitet wurde die Diskussion mit einem Grußwort von Çiğdem Uzunoğlu, seit Anfang dieses Jahres Geschäftsführerin des Grimme-Instituts, und vhs-Leiter Uwe Frank Bauch.
Gundula Frieling vom Deutschen Volkshochschul-Verband genoss das Fest und freute sich über die davon ausgehenden Impulse: „Die Volkshochschulen wollen ein Zukunftsort sein, der Medien und Medienbildung in Weiterbildung integriert. Wer wäre geeigneter als das Grimme-Institut, sie dabei zu unterstützen?“