Am 27. November 2025 fand in Berlin die Nationale Weiterbildungskonferenz statt. Die Veranstaltung brachte rund 500 Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Sozialpartnern und der Weiterbildungspraxis zusammen, um über die Zukunft der Weiterbildung in Deutschland zu diskutieren. Im Fokus stand die Frage, wie Weiterbildung im Rahmen der Fortsetzung der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) transparenter, zugänglicher und wirksamer gestaltet werden kann – für Beschäftigte, Unternehmen und alle, die neue berufliche Chancen suchen.
Den fachlichen Rahmen für die Konferenz bildete das von den Partnern der NWS verabschiedete Papier „Weiterbildung 2030 – Chancen eröffnen, Qualifizierung stärken, Zukunft sichern!“, das strategische Handlungsfelder für die Fortsetzung der NWS in der 21. Legislaturperiode benennt. Neben der Qualifizierung von Menschen ohne Berufsabschluss sind dies die Begleitung von Transformationsprozessen im Strukturwandel sowie die konsequente Nutzung der Potenziale von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.
Sowohl Arbeitsministerin Bärbel Bas als auch Bildungsministerin Karin Prien betonten auf der Nationalen Weiterbildungskonferenz die zentrale Bedeutung von Weiterbildung für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Bildungsministerin Karin Prien unterstrich, dass Bildung entlang des gesamten Lebenswegs Voraussetzung für Teilhabe, Beschäftigungsfähigkeit und individuelle Selbstbestimmung ist und dass Weiterbildung Menschen befähigt, Veränderungen konstruktiv zu begegnen und eigene Potenziale auszuschöpfen. Arbeitsministerin Bärbel Bas hob hervor, dass der tiefgreifende Wandel durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und demografische Veränderungen eine vorausschauende Arbeitsmarktpolitik erfordert, die Arbeitslosigkeit vorbeugt und Menschen wie Unternehmen dabei unterstützt, den Wandel aktiv zu bewältigen.
Verbandsdirektorin Julia von Westerholt lobt die vorgestellten Pläne zur Fortsetzung und Weiterentwicklung der NWS, unterstrich aber auch die Notwendigkeit, die Rolle der Volkshochschulen weiter zu stärken: „Die im Fortsetzungspapier formulierten Ziele zeigen klar, dass Bund, Länder und Sozialpartner den richtigen Kurs eingeschlagen haben: Weiterbildung soll Menschen stärken, Transformationsprozesse unterstützen und digitale Teilhabe für alle ermöglichen. Damit diese ambitionierten Ziele Wirklichkeit werden, braucht es eine konsequente Einbindung aller relevanten Akteure.“
Das Fortsetzungspapier der NWS sieht vor, temporäre Arbeitsformate wie Arbeitsgruppen, Themenlabore oder Workshops einzusetzen, um konkrete Problemstellungen zu bearbeiten und praxisnahe Lösungsvorschläge zu entwickeln. Dabei sollen Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Praxis und Weiterbildungsorganisationen intensiv einbezogen werden. Aus Sicht des DVV sollten die Volkshochschulen aufgrund ihres umfassenden Leistungsportfolios nicht nur in der Grundbildung, sondern auch in den Bereichen „Strukturwandel“ sowie „Digitalisierung und Zukunft der Arbeit“ systematisch beteiligt werden, so DVV-Direktorin Julia von Westerholt.
Mit ihrer langjährigen Erfahrung in Grundbildung, Alphabetisierung und arbeitsweltbezogener Kompetenzvermittlung bringen Volkshochschulen die notwendige Expertise mit, um bildungsbenachteiligte Menschen und Personen ohne Berufsabschluss gezielt zu erreichen – ein zentrales Ziel der NWS. Gleichzeitig können sie dank ihrer bundesweiten Präsenz und regionalen Verankerung flexibel auf lokale Qualifizierungsbedarfe reagieren und Transformationsprozesse im Strukturwandel aktiv begleiten. Auch im Bereich der digitalen Kompetenzen verfügen Volkshochschulen über bewährte Strukturen: Mit dem vhs-Lernportal und vielfältigen digitalen Bildungsformaten fördern sie digitale Teilhabe und bereiten Menschen auf die Anforderungen einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt vor. Diese vielfältigen Kompetenzen machen sie zu unverzichtbaren Partnern, die in allen drei Schwerpunktbereichen der NWS einen entscheidenden Beitrag leisten können.