Mit der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gestarteten „Initiative Finanzielle Bildung“ soll die Entwicklung einer nationalen Finanzbildungsstrategie in Zusammenarbeit mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angestoßen werden.
Um über die Bedeutung finanzieller Bildung und Herausforderungen und Chancen zu diskutieren sowie Inhalte und Impulse für die OECD-Strategie zusammengetragen, fand am 5. und 6. Dezember in Berlin die Konferenz „Finanzielle Bildung für das Leben“ statt. Eingeladen waren renommierte Expert*innen verschiedener Institutionen, die sich u.a. in Fachforen und Podiumsdiskussionen austauschen konnten. Auch Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesminister Christian Lindner nahmen an der Veranstaltung teil.
Bei den Foren bildeten sieben unterschiedliche Themenschwerpunkte – Finanzbildung im Internet, Verbraucherschutz und finanzielle (Grund-)Bildung, Finanzbildung und lebenslanges Lernen, Finanzkompetenz und Gender Gaps, Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Sustainable Finance, Erfahrungen bei der Entwicklung einer nationalen Finanzbildungsstrategie sowie Finanzbildung für Jugendliche – den jeweiligen Ausgangspunkt zum Austausch und zur Ausarbeitung erster Strategien.
Angebote in der Erwachsenenbildung
Geht man davon aus, dass fundierte Grundkenntnisse über ökonomische und finanzielle Zusammenhänge die Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und die aktive Teilhabe an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik darstellen, werden Bildungsangebote für diesem Themenbereich in der Erwachsenenbildung in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Doch welche Angebote zur finanziellen Bildung existieren in außerschulischen Bildungsinstitutionen überhaupt, insbesondere in Einrichtungen der Erwachsenenbildung (z. B. Volkshochschulen)? Kommt die finanzielle Bildung in den Angeboten der Erwachsenenbildung zu kurz? Und welche Zielgruppen erreichen die Angebote zur ökonomischen und finanziellen Bildung momentan? Im Themenforum „Finanzbildung und lebenslanges Lernen: Bildungsauftrag der Erwachsenenbildung“ war der DVV in die Planung und Durchführung des Workshops eingebunden. Sascha Rex, Leiter der Stabsstelle Grundsatz und Verbandsentwicklung, diskutierte mit PD Dr. Marion Fleige (Institut für Erziehungswissenschaften, Humboldt Universität zu Berlin) und Dr. Lena Heidemann (Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung, Leibniz Universität Hannover) und zog am Ende folgendes Fazit: "Es konnte verdeutlicht werden, welch wichtige Rolle lebensbegleitende ökonomische Bildung in den unterschiedlichen Phasen des Erwachsenenalters übernimmt. Zugleich wurden die Qualitätsanforderungen an Lernangebote und Lehrkräfte in diesem Themengebiet dargestellt, wie sie von Volkshochschulen und ihren Verbänden aufgestellt und umgesetzt werden. Es bleibt abzuwarten, ob die geplante Strategie der Bundesregierung die Erwachsenen- und Weiterbildung in ihren bereits existierenden Strukturen und Angeboten mit Blick auf das finanzielle Lernen angemessen berücksichtigt. Die in den vergangenen Wochen veröffentlichte Förderrichtlinie des BMBF ist ein erster Schritt, das Bildungsfeld zu erforschen. Jedoch muss eine umfassende Strategie auch die Stärkung der Lernangebote in bereits bestehenden qualitätsgesicherten Strukturen beinhalten."
