Das Gesamtprogramm Sprache hat sich in den letzten zwei Dekaden als das tragende System der beruflichen und gesellschaftlichen Integration von Zugewanderten etabliert.
Auch im internationalen Vergleich zeugt die Erwerbstätigenquote zugewanderter Personen von dessen Erfolg: 2022 lag sie mit 70% auf einem Rekordhoch und übertraf damit die Quoten der EU-Vergleichsländer. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die Integrations- und Berufssprachkurse. Sie sind das Fundament für sprachliche Teilhabe, gesellschaftliche Integration und berufliche Perspektiven.
Gleichzeitig aber ist das Gesamtprogramm Sprache seit Jahren unterfinanziert und durch übermäßige Regulierung belastet. Die Integrations- und Berufssprachkurse benötigen eine nachhaltige und verlässliche Finanzierung im Interesse der Volkshochschulen und Lehrkräfte. Dafür braucht es eine langfristige finanzielle Perspektive sowie ausreichende Haushaltsmittel, die einen angemessen hohen Kostenerstattungssatz ermöglichen – insbesondere zur Deckung der Verwaltungskosten der Träger und für eine faire Vergütung der Lehrkräfte. Zugleich müssen die bestehenden Regelungen stärker der Integration dienen: Sie sollten Hürden abbauen, statt neue zu schaffen und eine effiziente, medienbruchfreie Verwaltung fördern.
Zusammen mit dem Verbändebündnis Gesamtprogramm Sprache hat der DVV am 26. September einen Aktionstag ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“ soll flächendeckend und bundesweit auf diese Missstände aufmerksam gemacht werden. Der Aktionstag findet am europäischen Tag der Sprachen sowie im Rahmen der interkulturellen Woche statt. Es sind sozial-interaktive und informative Aktionen im öffentlichen Raum der jeweiligen Stadt geplant. Hierbei gilt es, vor allem die Netzwerke auf kommunaler und regionaler Ebene auszubauen und zu nutzen, um maximale Sichtbarkeit zu erzielen.
