Vom 21. bis 23. Mai 2025 fand in der Bremer Volkshochschule die diesjährige Konferenz der großstädtischen Volkshochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Unter dem Motto „vhs reloaded: Neustart oder Systemabsturz?“ diskutierten über 40 vhs-Leitungen zentrale Herausforderungen und Perspektiven für die Erwachsenenbildung in Hinblick auf die schwerwiegenden gesellschaftlichen Veränderungen.
Im Mittelpunkt der Tagung stand die zentrale Frage zur Zukunft der Volkshochschulen: Welche Rolle können und sollen sie angesichts von demografischem Wandel, wachsender sozialer Ungleichheit, technologischer Transformation und den Anforderungen an eine resiliente Demokratie einnehmen?
Impulsgeberinnen für die Bildung von morgen
Das vielfältige Programm aus Vorträgen, Workshops und Diskussionsformaten mit Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur lieferte wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Volkshochschulen. Dabei wurde deutlich: Volkshochschulen sind als öffentliche, niedrigschwellige Bildungs- und Begegnungsorte unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in urbanen Räumen. Sie stärken die individuelle Entfaltung, fördern soziale Integration und sind Ausdruck demokratischer Teilhabe auf kommunaler Ebene.
Gleichzeitig stehen die Häuser vor der Herausforderung, ihre Rolle als offene, unabhängige Bildungsinstitutionen unter veränderten Rahmenbedingungen neu zu definieren – ohne die Haltung zu ihren Grundwerten zu verlieren. Das Fazit der Konferenz: Volkshochschulen müssen sich selbstbewusst als gestaltende Akteurinnen des gesellschaftlichen Wandels verstehen. Ihre Bildungsräume sind offen für alle – und sie sind Orte, an denen Haltung gezeigt wird. Gelingt es, diese Offenheit mit einer klaren demokratischen Ausrichtung zu verbinden, bleiben Volkshochschulen auch in Zukunft unverzichtbar für eine demokratische Gesellschaft.
Klare Positionierung für Demokratie und Zusammenhalt
Diesen Standpunkt betonten Jürgen Küfner (Direktor der vhs Dresden), Susanne Deß (Geschäftsführerin der Mannheimer Abendakademie und Mitglied des DVV-Vorstands), Stefan Jagsch (Bereichsleiter Innovation & Internationales der vhs Wien) und Ralf Perplies (Direktor der Bremer vhs) auch in ihrem Abschlussstatement:
Abschlussstatement Bundeskonferenz der großstädtischen VolkshochschulenDie Gesellschaft transformiert sich so rasant wie nie und Volkshochschulen sind als soziale Orte der Begegnung dafür prädestiniert, ihre Stadtgesellschaften resilienter zu machen. Als unabdingbarer Teil der Daseinsvorsorge brauchen Volkshochschulen dafür aber Ressourcen und finanzielle Absicherung. Wir sind parteipolitisch unabhängig, aber klar positioniert: Wir stehen immer auf der Seite von Demokratie und Verfassung. So wirken Volkshochschulen sozialer Spaltung entgegen und fördern mit ihren umfassenden Angeboten gesellschaftlichen Zusammenhalt.