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01.07.2025

Gegen Rassismus und Diskriminierung!

Jahresbilanz 2024 zeigt Höchststand bei antimuslimischen Übergriffen ─ Volkshochschulen treten für die offene Gesellschaft ein

Rassismus ist eine große Gefahr für unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Er geht – wie auch andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – von einer Ungleichwertigkeit von Menschen aus, spaltet die Gesellschaft und hat schwerwiegende Folgen für die betroffenen Menschen: tagtägliche Anfeindungen, Ausgrenzung und viel zu oft Gewalt.

Jeder 5. Mensch in Deutschland hat gefestigte rassistische Einstellungen

Rassismus zeigt sich dabei in vielen verschiedenen Formen, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Auswirkungen haben. Er tritt nicht nur im Alltag auf, sondern auch in institutionellen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen. Er wertet Menschen aufgrund von physischen Merkmalen wie Hautfarbe oder der (vermuteten) ethnischen Zugehörigkeit, Herkunft oder Religion ab. Und: Er ist mitten in der deutschen Gesellschaft verankert. Der im März 2025 veröffentlichte Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) (Öffnet in einem neuen Tab) zeigt: Mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung hat gefestigte rassistische Einstellungen.

Muslim*innen sowie Menschen, die als Muslim*innen wahrgenommen werden, gehören laut Bericht zu den am meisten diskriminierten Personen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie tatsächlich muslimisch sind oder sich als gläubig beschreiben. Ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung setzt daher der jährliche Tag gegen antimuslimischen Rassismus am 1. Juli – dem Todestag Marwa El-Sherbinis, die 2008 aus antimuslimischen Motiven vor dem Landgericht Dresden ermordet wurde. Dem Gedenktag vorausgegangen sind vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützte Aktionswochen gegen antimuslimischen Rassismus (Öffnet in einem neuen Tab), in denen Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Kultur auf das Thema aufmerksam machten und deutschlandweit Veranstaltungen stattfanden. 

Lagebild zu antimuslimischem Rassismus 2024 weist neuen Höchststand bei antimuslimischen Übergriffen und Diskriminierungen aus

Mit dem Auftakt der Aktionswochen veröffentlichte CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit das zivilgesellschaftliche Lagebild zu antimuslimischem Rassismus 2024 (Öffnet in einem neuen Tab). Es weist einen neuen alarmierenden Höchststand bei antimuslimischen Übergriffen und Diskriminierungen aus. Im Jahr 2024 wurden 3.080 Übergriffe und Diskriminierungen dokumentiert, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 60 % entspricht. Ein großer Teil der dokumentierten Vorfälle betrifft vor allem Frauen* und findet im öffentlichen Raum (24,9 %) sowie im Bildungsbereich (22,1 %), davon ein Großteil im Schulbereich, statt. Bei den dokumentierten Diskriminierungsfällen im Bildungsbereich handelt es sich in vielen Fällen um Benachteiligungen (49 %), Belästigungen (25 %) sowie um Mikroaggressionen (19 %).

DVV unterstützt Volkshochschulen dabei, Rassismus und Diskriminierung entgegenzuwirken

Gesellschaftlicher Zusammenhalt braucht gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit für alle Menschen in Deutschland. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) unterstützt deshalb Volkshochschulen dabei, Rassismus, Diskriminierung und Extremismus entgegenzuwirken. Seine Projekte „Prävention und Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ und „Politische Jugendbildung“ bieten Materialien, regelmäßige Fortbildungen und Veranstaltungen zu Themen wie Rassismus, Antifeminismus und Klassismus. Ein Beispiel ist das Kurskonzept zum Fokus Rassismus (Öffnet in einem neuen Tab) des Projekts PGZ („Prävention und gesellschaftlicher Zusammenhalt“). Es widmet sich der Frage, wie sich Jugendliche und junge Erwachsene mit Alltagsrassismus auseinandersetzen und Handlungsoptionen erarbeiten können. Weitere Kurskonzepte gibt es hier (Öffnet in einem neuen Tab).

Seit 2015 verfolgt zudem der Diversityausschuss des DVV das Ziel, die Diversität der Volkshochschul-Welt zu stärken und für die oben genannten Themen zu sensibilisieren.

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Bildnachweise

  • © CLAIM, 2025
  • Getty Images / Anchiy

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