Globale Entwicklungen sind Kindern und Jugendlichen in Deutschland alles andere als egal. 41 Prozent von ihnen machen sich laut einer Umfrage der Liz Mohn-Stiftung von 2024 sehr große Sorgen um das Klima. Damit rangiert der Klimawandel unter den Faktoren, die Menschen zwischen 12 und 18 Jahren Angst bereiten, gleich hinter dem Verlust von Freunden und dem Scheitern in der Ausbildung, im Studium oder im Beruf.
Sorgen können beides: lähmen, aber auch mobilisieren. Am Internationalen Tag der Jugend 2025 will die UNESCO zeigen, wie junge Menschen weltweit im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) (Öffnet in einem neuen Tab) aktiv werden. Damit verbindet die Organisation die Hoffnung, dass künftig noch mehr Jugendliche in ihren Kommunen die Initiative ergreifen und die Umsetzung der SDGs selbst angehen.
Drei starke Förderprogramme beim DVV
Kinder und Jugendliche in Deutschland, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen wollen, haben in den Volkshochschulen Partner vor Ort – nicht nur an Aktionstagen, sondern rund ums Jahr. Vhs bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich über die Nachhaltigkeitsziele zu informieren, sich auszutauschen und zu handeln – lokal wirksam, global bewusst und ohne den erhobenen Zeigefinger der Erwachsenen: Schließlich sind es die Jungen, die am längsten mit den zunehmend ungünstigen Umweltbedingungen leben werden.
Mit Förderprogrammen unterstützt der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) vhs-Angebote für junge Leute im Sinne der SDGs. In Projekten der Politischen Jugendbildung (Öffnet in einem neuen Tab) werden junge Leute zu eigenem politischen Engagement befähigt. DVV International hilft Volkshochschulen dabei, Kinder und Jugendliche für globale Zusammenhänge, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit zu sensibilisieren. Dies geschieht im Rahmen des Programms „Globales Lernen in der Volkshochschule“ (Öffnet in einem neuen Tab), das Teil der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit ist. Mit dem „talentCAMPus“ (Öffnet in einem neuen Tab) beteiligen sich die Volkshochschulen am Bundesprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung.“ Junge Menschen nehmen an Ferienbildungskursen teil, die von lokalen Bündnissen organisiert werden. Kulturelle Bildung animiert sie dazu, die Welt zu entdecken und mitzugestalten.
Junge Lokaljournalist*innen schreiben und filmen für die Nachhaltigkeitsziele
Zum Beispiel im talentcampus-Projekt „Mein Quartier, meine News“ in Leipzig: Im Studio von mephisto 97.6., dem lokalen Radio der Universität, erlebten 45 Schüler*innen des Gymnasium Ihmelsstraße live, wie sie mit ihren Ideen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen direkt ins Ohr der Leipziger*innen kommen. Mit Mikros, Mischpult und Computern wurde aus geschriebenen Texten, die alle die SDGs behandelten, ein On-Air-Radio-Programm. Die Volkshochschule Leipzig koordinierte das Projekt; auch der Verein UseTheNews (Öffnet in einem neuen Tab) war mit an Bord. „Ziel war es, dass Schüler*innen die Bedeutung journalistischer Medien erfahren. Der Zugang erfolgte über lokale Themen. Dadurch wurde für die Teilnehmer*innen ersichtlich, was Nachrichten mit ihnen konkret zu tun haben,“ resümierte Julia Henschler, Medienpädagogin an der vhs Leipzig.
Neben den Einblicken in professionelle Medienproduktion ging es auch um die eigene aktive Medienarbeit. Dazu gab es fünf Werkstätten: „Legetrickfilm erstellen“, „Nachrichtensendung mit Green Screen“, „Straßeninterviews“, „Podcast“ und „Video für Social Media“. „Die Ergebnisse zeigen, dass die jungen Menschen ermutigt wurden, eigene Themen sichtbar zu machen“, so Marius Dähne, der bei der vhs für die Stadtteilarbeit zuständig ist. Auch die Teilnehmer*innen waren begeistert von dem Projekt: „Ich kann nun besser unterscheiden, ob eine Quelle seriös und ob die Nachricht möglicherweise einseitig ist,“ meinte ein Teilnehmer. Eine andere ergänzte: „Es hat Spaß gemacht, selbst einen Podcast zu erstellen."
