Ziel ist es, Ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe Sie ein Handlungskonzept primärer Radikalisierungsprävention für Ihre Bildungsinstitution erarbeiten können. Im Rahmen des Handlungskonzepts werden daher neben Hintergrundinformationen zu verschiedenen mit dem Thema „Prävention“ verknüpften Fragestellungen einzelne Strategiephasen bzw. Aspekte der Entwicklung und Umsetzung eines Handlungskonzepts zu Verfügung gestellt. Abschließend werden die  Kurs- und Modellkonzepte (Öffnet in einem neuen Tab) des PGZ-Projekts vorgestellt, sodass Sie auf diese praktischen Beispiele bei Ihrer Strategieplanung zurückgreifen können.

Zu Anfang wird die Bedeutung primärpräventiver Arbeit an Volkshochschulen erläutert. Anknüpfend wird die Frage diskutiert, weshalb primäre Präventionsarbeit insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene einen Mehrwert darstellt. Sie erhalten einen Überblick über die Formen der Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) sowie über die Motive und den Prozess einer Radikalisierung. In diesem Zusammenhang werden Ihnen theoretische Modelle und praktische Fallbespiele exemplarisch aufgezeigt. Außerdem werden die Begriffe „Extremismus“, „Radikalisierung“ sowie deren Unterscheidung behandelt.

Neben den Bereichen der Präventionsarbeit und einer Bestandsaufnahme der derzeitigen Präventionslandschaft in Deutschland werden die Handlungsfelder der Deradikalisierungsarbeit sowie die verschiedenen Ebenen, auf denen diese stattfindet, veranschaulicht. Da Präventions- und Deradikalisierungsarbeit nicht voneinander abtrennbare Handlungsfelder darstellen, halten wir es für wichtig, vhs-Mitarbeitende und Fachkräfte anderer Institutionen, Vereine oder Organisationen gleichermaßen mit den Strategien, Prozessabläufen sowie Anlaufstellen der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit vertraut zu machen.

Im Praxisteil möchten wir Ihnen einzelne Aspekte der Erarbeitung eines Handlungskonzepts bzw. einer Strategie zur Implementierung und Umsetzung primärpräventiver Maßnahmen im lokalen Kontext erläutern. Dieses übergeordnete Handlungskonzept umfasst u. a. die Zieldefinition, die thematischen Schwerpunkte sowie die Evaluation der Maßnahmen.

Anknüpfend werden die im Rahmen des PGZ-Projekts entwickelten  Kurs- und Modellkonzepte (Öffnet in einem neuen Tab) vorgestellt. Da vhs-Kursleitende und Pädagog*innen im Rahmen ihrer Arbeit häufig mit kontroversen Positionen konfrontiert werden, gehen wir ebenfalls auf die Frage ein, welche Strategien für den Umgang mit menschenfeindlichen bzw. diskriminierenden Einstellungen und Verhaltensweisen existieren. Reaktionen der Pädagog*innen auf schwierige Positionen können maßgeblich zum Beziehungsaufbau mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen beitragen und einer Verfestigung menschenverachtender Positionen vorbeugen.