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Deutscher Volkshochschul-Verband

#zukunftsort_vhs: Zusammen in die Arbeitswelt von morgen!

vhs macht die Gesellschaft zukunftsfähig, überall in Deutschland. Wir zeigen Ihnen, was Volkshochschulen von Aurich bis Zittau für Unternehmen, Beschäftigte und Arbeitssuchende in Deutschland leisten!

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Volkshochschulen sind bedeutende Anbieter beruflicher Weiterbildung. Überall in Deutschland vermitteln sie Menschen fachübergreifende Kompetenzen („Future Skills) für ihr berufliches Weiterkommen und stärken so auch die regionale Wirtschaft. Sie helfen bei der Ausbildung von Fachpersonal für Mangelberufe. Sie bilden Personen weiter, die von Stellenabbau betroffen sind und sich neu orientieren müssen. Lesen Sie im Jahr 2025 auf dieser Seite, was Volkshochschulen für Unternehmen, Beschäftigte und Arbeitssuchende in Deutschland leisten!

Zukunftskompetenzen aus der Volkshochschule für mittelständische Betriebe – auch auf dem Land

Mittelstandstag macht erfolgreiche Weiterbildungskooperationen zwischen vhs und KMU sichtbar

Die Wirtschaft in Deutschland steht unter hohem Druck. Auf der einen Seite stellen Unternehmen infolge der aktuellen wirtschaftlichen Schwächephase weniger Personal ein, zum anderen bleibt der Fachkräftemangel bei Schlüsselpositionen hoch – viele Betriebe haben Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter*innen zu finden. Diese Probleme beschreibt der aktuelle Fachkräftereport der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), der auf Angaben von über 20.000 Unternehmen aller Größen und Branchen beruht. „Fachkräftemangel trifft auf Strukturprobleme – das ist für viele Betriebe eine enorme Herausforderung und für unsere Wirtschaft eine doppelte Wachstumsbremse“, so die begleitende Einordnung des stellvertretenden DIHK-Hauptgeschäftsführers Achim Dercks. 

Eine weitere Erkenntnis: Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind die Besetzungen ihrer Stellen ein Problem. Nur 13 Prozent dieser Betriebe geben an, dass die Stellenbesetzung problemlos gelingt. Dennoch seien die Wachstums- und Expansionsambitionen des Mittelstands weiterhin ungebrochen – trotz verhaltener Geschäftsaussichten plane ein bedeutender Teil der Betriebe, neues Personal einzustellen, konstatiert der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) bei seiner Unternehmerumfrage zum Jahreswechsel und bescheinigte dem deutschen Mittelstand „auch in schwierigen Zeiten seine charakteristische Widerstandsfähigkeit“. Ob durch Personalaufbau, Digitalisierung oder neue Geschäftsmodelle, die Unternehmen würden aktiv nach Wegen suchen, ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Volkshochschulen sind starke Partner bei der Fachkräftegewinnung

Um großzügigen Raum zum Austausch über dieses Thema zu geben, lud der BVMW am 9. April 2025 zu seinem jährlichen Zukunftstag Mittelstand (Öffnet in einem neuen Tab) nach Berlin ein. Über 6000 Gäste und 150 Aussteller*innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik kamen bei der Veranstaltung zusammen, um über Herausforderungen und Chancen zu sprechen, Kontakte zu knüpfen und sich enger und effektiver zu vernetzen.

Christoph Ahlhaus begrüßt die Gäste des Zukunftstags Mittelstand 2025.

Dass der Fachkräftemangel und somit auch Bildung und Weiterbildung „ein Riesenthema der Zukunft“ seien, bekräftigte auch der Vorsitzende der BVMW-Bundesgeschäftsführung, Christoph Ahlhaus, am Morgen in seiner Begrüßungsrede. Umso wichtiger, dass sich der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) zusammen mit dem Verein zur Förderung der Beruflichen Bildung an Volkshochschulen (BBV) in diesem Jahr erneut als Vertretung der rund 850 Volkshochschulen in Deutschland in der Ausstellerhalle präsentierte, um die große Expertise der vhs in der beruflichen Weiterbildung sichtbar zu machen.

Vhs-Angebote der beruflichen Weiterbildung wenig bekannt – Zukunftstag Mittelstand bietet Raum für Austausch

Zunächst zeigte sich aber vor allem eines in vielen Gesichtern der Besucher*innen, die am Stand mit dem dunkelblauen Banner und dem bunten vhs-Logo vorbeiliefen: Verwunderung. Die Institution Volkshochschule kennen die meisten, Bildung im beruflichen Kontext verbinden jedoch nur wenige mit ihr. 

Philip Smets (4. v. r.), Sven Pieper (3. v. r.) und Alfons Klostermeier, stellvertr. Vorsitzender des BBV (rechts) nutzen die Möglichkeit zum Austausch.

„Die meistgestellte Frage, wie auch schon im letzten Jahr, als wir das erste Mal am Zukunftstag teilnahmen, ist: Was haben die Volkshochschulen mit Fachkräftegewinnung zu tun?“, so Philip Smets, der als Referent mit Schwerpunkt berufliche Bildung für den DVV vor Ort war. „Hier besteht also nach wie vor viel Informationsbedarf. Die Volkshochschulen leisten schon sehr lange sehr viel im Bereich beruflicher Bildung – im Gegensatz zu vhs-Angeboten der allgemeinen Weiterbildung sind diese Leistungen leider noch zu wenig bekannt. Dabei können die Volkshochschulen verlässlicher Partner bei Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende oder bei der Gewinnung und Qualifizierung neuer Fachkräfte sein – gerade für Unternehmer*innen im ländlichen Raum, aber auch in den Städten.“

Das bestätigt auch Sven Pieper, Netzwerkkoordinator des BBV: „Veranstaltungen wie der Zukunftstag Mittelstand sind ein attraktives Podium, um die vielfältigen Aktivitäten der Volkshochschulen nicht nur in der beruflichen Weiterbildung, sondern auch bei der Integration zugewanderter Menschen oder in der Vermittlung demokratischer Grundwerte in den Blick einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken. Das Interesse der Unternehmen an konkreten Bildungsangeboten ist angesichts der vielfältigen Herausforderungen groß, hier konnten zahlreiche Kontakte geknüpft werden.“

Kooperationen mit Betrieben und Verbänden bereits bundesweit erfolgreich

Welch vielfältige Synergien die enge Zusammenarbeit von Volkshochschulen mit Akteuren aus der Wirtschaft freisetzen kann und welche individuellen Bedarfe diese abdeckt, zeigen Erfolgsgeschichten aus der ganzen Bundesrepublik, die beim Zukunftstag vorgestellt wurden.

Prof. Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz des BVMW (Mitte), zu Besuch am Stand der vhs.

Ganz neu ist zum Beispiel das Programm „B2B Insights“ (Öffnet in einem neuen Tab), das die vhsNeue, der Bereich beruflicher Weiterbildung der Volkshochschule Hannover Land, unlängst zusammen mit der Bildungsallianz des BVMW auf die Beine stellen konnte. Ab Juni 2025 starten hier die ersten Fortbildungen, die ganz auf die Bedarfe von Unternehmer*innen des Mittelstands und deren Mitarbeiter*innen zugeschnitten sind. Von Controlling über die Sicherung der Nachfolge bis hin zu gesunder Arbeit im Betrieb und der Anwendung von KI im Arbeitsalltag: Lernbedarfe, die über den BVMW ermittelt wurden, werden durch die Bildungsfachleute der vhs zielgerichtet aufbereitet und vermittelt. Dass diese regionale Kooperation der Beginn einer engmaschigeren Zusammenarbeit sein kann, zeigte sich auch in den Gesprächen mit Prof. Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz, am Stand der Volkshochschulen vor Ort, an denen sich Michael Beiderwellen, Verbandsgeschäftsführer vhs Hannover Land, Heidi Claus, Bildungsmanagerin vhsNeue sowie Ulrich Pieschel, Repräsentant des BVMW für die Region Hannover beteiligten.  

Ditte Gurack im Gespräch: Zahlreiche Gäste nehmen die Gelegenheit wahr, um sich über vhs-Angebote zu informieren.

Von großem Interesse war bei etlichen Messebesucher*innen die Fachkräftegewinnung durch die Arbeitsmarktintegration von Migrant*innen. „Viele Gäste am Stand fragten sich, wie man dies in der Praxis noch wirksamer gestalten kann – zu viele Teilnehmende von Integrationskursen etwa werden derzeit nicht im Weiterbildungssystem gehalten oder dauerhaft in Arbeit vermittelt. Das muss besser werden“, berichtet Philip Smets. Wie das effiziente Vermitteln von Arbeitskräften auf regionaler Ebene funktionieren kann, zeigt das Pilotprojekt „KAI – Kurs . Arbeit . Integration“ (Öffnet in einem neuen Tab) der vhs Landkreis Leipzig, das in Partnerschaft mit dem Jobcenter, dem Ausländeramt, anderen Bildungsträgern und den Arbeitgeber*innen in der Region durchgeführt wird. Indem die individuellen Stärken und Motivationen der potenziellen Mitarbeiter*innen zügig analysiert werden, können bereits Betriebspraktika organisiert und durchgeführt werden, während der Kurs noch läuft. Der Leitgedanke: Auch Menschen mit (noch) fehlenden Fachkenntnissen können unter Anleitung bereits gute Leistungen erbringen. Durch eine mobile Beratung wird eine fortlaufende Betreuung der Teilnehmenden und den Firmen ermöglicht.

Um alle Potenziale der Personalgewinnung und -bindung möglichst gut nutzen zu können und Vielfalt als Stärke zu integrieren, hat der BBV ein neues, modulares Qualifizierungsangebot als Unterstützung für Führungskräfte entwickelt. Das Programm „Neue Kräfte finden – neue Kräfte binden“ vermittelt praxisnahe Kompetenzen und Werkzeuge, um die Betriebskultur zukunftsfähig zu gestalten.

Berufliche Weiterbildung mit der vhs – bedarfsgerecht und am Puls der Zeit

In städtischen Regionen ist die Fachkräftesituation aktuell nicht ganz so angespannt wie im ländlichen Raum: Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 konnten dort laut Studie 01/2025 des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung etwa vier von zehn offenen Stellen nicht mit passend qualifizierten Arbeitssuchenden besetzt werden. In ländlichen Regionen betrifft dies etwa sechs von zehn offenen Stellen. Trotzdem ist auch in Großstädten wie Hamburg und Berlin die Nachfrage nach beruflicher Weiterbildung groß. 

Für DVV, BBV und die Volkshochschulen vor Ort in Berlin (v.l.n.r.): Alfons Klostermeier, Frederike Coring, Sylvia Fohrer, Christoph Steimer, Philip Smets, Henriette Jeggle, Ditte Gurack und Sven Pieper.

Laut Ditte Gurack und Henriette Jeggle, Programmbereichsleitungen berufliche Bildung der vhs Friedrichshain-Kreuzberg bzw. vhs Tempelhof-Schöneberg in Berlin sowie Sylvia Fohrer aus dem Programmbereich Beruf & Digitales der Hamburger Volkshochschule erweitert sich das offene Kursprogramm hier immer mehr und zeigt durch seine Breite, wie facettenreich die Bedürfnisse der ansässigen Arbeitgeber*innen und -nehmer*innen sind – nicht zuletzt im Bereich der Future Skills. Diese ermöglichen es Menschen, in einer zunehmend dynamischen Arbeitswelt flexibel und handlungsfähig zu bleiben.

Weil diese Fähigkeiten branchenübergreifend gefragt sind, gewinnen auch verlässliche Zertifikate zunehmend an Bedeutung. Mit dem bundeseinheitlichen, standardisierten Zertifizierungssystem Xpert verfügen die Volkshochschulen in der beruflichen Bildung über eine seit Jahren nachgefragte und anerkannte Marke. „Die Xpert Lehrgänge bieten die Möglichkeit, individuelle Kompetenzen weiterzuentwickeln – ob fachlich oder überfachlich. Hier bietet Xpert in hochrelevanten Themenbereichen wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und interkulturellen Kompetenzen ebenso Lösungen wie bei den kaufmännischen und Office-Kompetenzen. Immer modularisiert, curricularbasiert und abschlussbezogen“, so Christoph Steimer, Leiter der Prüfungszentrale Niedersachsen.

Das Arbeiten in der digitalen Welt bringt viele Herausforderungen mit sich. Die Volkshochschulen begleiten Unternehmen und ihre Mitarbeitenden, um diese zu meistern.


Weitere Praxisbeispiele vom #zukunftsort_vhs


Über die Storytelling-Kampagne

#zukunftsort_vhs: Zusammen in die Arbeitswelt von morgen!

Spannende Aufgaben, mehr Verantwortung und viel weniger Routine: Diese Vorteile haben Menschen in einer digitalisierten Arbeitswelt, in der mehr und mehr mechanische Verrichtungen von Robotern erledigt werden. Menschen übernehmen auf allen Ebenen im Unternehmen das, was Intuition und Empathie erfordert. Selbstbestimmtes und kreatives Arbeiten ist nicht mehr das Privileg der höheren Etagen. Hierarchien am Arbeitsplatz werden flacher, Arbeitsprozesse geschmeidiger, und der gegenseitige Respekt wächst, wenn gute Ideen unabhängig von Profil und Stellung ihrer Urheber*innen leicht den Weg durch alle Schleusen im Betrieb finden. Kollektive Intelligenz wird zur kritischen Masse für die Entstehung neuer Produkte und die Entwicklung kluger Strategien. 

Arbeit könnte also in Zukunft weit mehr Menschen weit mehr Chancen auf Selbstverwirklichung bieten. Das bringt aber auch neue Herausforderungen, insbesondere an die Flexibilität und Belastbarkeit jede*r Einzelnen. Und: Um von den Vorteilen der agilen Arbeitswelt profitieren zu können, müssen wir alle dazulernen. Dabei reicht es nicht, technologisches Know-how zu erwerben. Immer stärker gefragt sind überfachliche Kompetenzen: die Fähigkeit, Probleme selbständig zu lösen, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, gute Zusammenarbeit in interkulturellen Teams – und natürlich Sicherheit im Umgang mit digitalen Tools, Daten und Information. Der Ort, um diese Future Skills zu erwerben, ist die Volkshochschule. In rund 850 Städten und Gemeinden von Aurich bis Zwickau bringt die vhs Menschen voran. 

Rückblick 2024

#zukunftsort_vhs – Volkshochschule als Ort der Demokratie

Das erste Kapitel der Kampagne „zukunftsort_vhs“ versammelte unter dem Motto „Volkshochschule als Ort der Demokratie“ rund 30 Erfolgsgeschichten aus Volkshochschulen, die eindrücklich zeigen, wie vor Ort demokratische Werte vermittelt, Resilienz gestärkt und Perspektiven geschaffen werden können.

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